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Helfer mit Spezialtechnik an der Oder Drucken
Mittwoch, 02. Juni 2010

Von Heinz Helwig (MAZ) und  Felix Lamm (THW)

STAHNSDORF - Seit Tagen sind Björn Meding und Clemens Grobmann vom Ortsverband Potsdam des Technischen Hilfswerkes, der seinen Sitz in Stahnsdorf hat, mit ihren Booten auf dem Hochwasser im Raum Seelow unterwegs. Der Gruppenführer der Fachgruppe Wassergefahren und der Helfer des Potsdamer Ortsverbandes halten nach Treibgut Ausschau, das die Flut auf ihrem Weg durch die deutsch-polnische Grenzregion mitreißt. Grasplatten und Strauchwerk, ja sogar mitunter ganze Bäume haben sie schon eingesammelt und ans Ufer gebracht. „Das Streugut verstopft sonst die Wehre und das Wasser kann nicht mehr ablaufen“, erklärt Meding. Außerdem könnten die Deiche beschädigt werden, die bislang den Fluten standhalten. Sind die Stämme zu lang und zu dick, müssen Bergungstrupps angefordert werden, die das Holz für den Abtransport mit Kettensägen zerlegen. Die Boote fahren nur am Tag, Nachts wäre der Einsatz für die Helfer zu gefährlich, sagt Clemens Grobmann. Eingeschlossene Menschen wie beim Hochwasser von 1997 mussten diesmal nicht gerettet werden. Knapp fünfzig THW-Helfer aus fünf Ortsverbänden sind auf der polnischen Seite von Küstrin im Einsatz. Sie haben drei große Spezialpumpen und zahlreiche kleine Pumpen dabei, die das örtliche Pumpwerk unterstützen sollen, das die Wassermassen nicht mehr ableiten kann. „Menschen sind nicht in Gefahr. Aber der wirtschaftliche Schaden auf den landwirtschaftlichen Flächen ist schon enorm“, sagt der stellvertretende Ortsbeauftragte des Potsdamer THW, Felix Lamm. 15 Kubikmeter Wasser in der Minute können die drei großen Pumpstationen absaugen, die damit ihre Bezeichnung „High Capacity Pumping“ (Hochkapazitätspumpen) wohl verdienen. Fünf Kubikmeter schaffen die kleinen Geräte. „Insgesamt können wir 15 000 Liter Wasser in der Minute wegpumpen“, so THW-Sprecher Lamm. Wie lange die Helfer noch in der polnischen Grenzregion bleiben müssen, ist ungewiss. Während im Süden Brandenburgs das Hochwasser bereits zurückgeht, bedroht die Flut an der Warthemündung den Westen Polens.

Poller vor den Wehren

Letzte Aktualisierung ( Freitag, 11. Juni 2010 )
 
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